Elfenbeinturm,
49°58'16''N 008°33'50''O Begehbare Installation "Wer mit dem Wort vom Elfenbeinturm nichts verbinden kann, der sollte sich auf den Weg in den Bürgerpark machen und dort die Skulpturenausstellung mit der Arbeit von Brigitte Noll-Heinz aufsuchen. Das Kunstwerk ist mit seinen sieben Metern Höhe nicht zu verfehlen. Das Gefühl, im Elfenbeinturm zu sitzen, kann in dem gleichnamigen Werk authentisch nachempfunden werden. Das Spiel mit den Assoziationen, die dieser Ausdruck weckt, gehört dabei wesentlich zu der begehbaren Installation. Wer denkt nicht sofort an das Bild des Künstlers oder Gelehrten, der in seiner Vorstellungswelt befangen bleibt und am Lauf der Welt keinen Anteil nimmt? Noll-Heinz variiert diese Vorstellung beträchtlich. Mit der Aufforderung, sich den Elfenbeinturm auch mal von innen anzusehen ist zugleich der Gedanke verbunden, diesen wieder zu verlassen. Denn zum Verweilen lädt das schmale, hohle Installationsobjekt mit einem Durchmesser von 75 Zentimetern wahrlich nicht ein.Auch der Künstler geht, sinnbildlich übertragen, immer wieder aus seinem Elfenbeinturm heraus, um draußen schöpferisch tätig zu sein. Der eigentlich eher abwertende Begriff ist daher bei Noll-Heinz durchaus zweideutig besetzt. Einerseits empfiehlt die Künstlerin geradezu einen Aufenthalt im Elfenbeinturm, indem sie in das weiß gestrichene Holzobjekt ein Türchen einbaut, das der Besucher öffnen und hinter sich schließen kann. Andererseits ist nach einer Zeit des produktiven Rückzugs wieder das Heraustreten angesagt. Die Arbeit der Frankfurterin hat sich von Beginn an beim Publikum durchsetzen können. Das spielerische Element dieses Werks lockt so manchen Besucher aus der reinen Betrachterperspektive heraus und schafft auf diese Weise einen Begegnungsraum, in den er mit einbezogen wird." Linda Maeding/Neue Presse
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